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Punch Drunk

Punch Drunk

27. 05. 2013

“Ich finde, der Anfang von einem Buch ist immer am schönsten, man macht sich mit den Gegebenheiten vertraut, alles ist möglich”, sagt Sophie.

Sophie begegnet Justus in der U-Bahn.  Justus ist mit Tom befreundet. Obwohl Tom findet, Justus macht sich ganz schön rar in letzter Zeit. Tom wohnt mit Sandra zusammen in einer WG. Sandra ist in letzter Zeit schlecht drauf, ob sie wohl Zoff mit Steffi hat? Sind die überhaupt noch zusammen? Dann lernt Tom Sophie kennen…

Drei Freunde in Berlin, die feststellen müssen, “Alles ist möglich” war einmal. Man kennt sich, ist befreundet, doch was jetzt eigentlich genau mit den anderen los ist, keine Ahnung. Vielleicht ist Zeit für was Neues, aber wie sagt man das den anderen? Oder sagt man es am Besten gar nicht, und sitzt es einfach aus, bis es vorbei ist? Und was macht dann, wenn man alleine ist? Verdammt, das ist doch auch keine Antwort. Ich weiß es auch nicht, lass mal Bier holen gehen.

In Punch Drunk  beschreibt Tim Gaedke, Original-Berliner und Teil der nächsten Comicgeneration, in klaren Zeichnungen und einfachen Dialogen treffsicher und unpathetisch wie es ist, mit Anfang 20 die Schwelle zum Erwachsenwerden zu übertreten. Er begleitet seine drei Protagonisten genau so weit, bis zu der Erkenntnis, dass da etwas ist, was Veränderung braucht. Er geht dankenswerter keinen Schritt weiter und verzichtet auf die große Erkenntnis und die Moral. Im autobiografischen Sinne ist dies eine große Geste, denn Tim ist selber Anfang 20 und somit viel zu jung, um altklug und moralisch zu werden.