Neu im November: Wilhelm und die glückseligen Inseln

Zum 220. Todesjahr des Dichters Wilhelm Heinse hat das Stadt- und Stifts-Archiv Aschaffenburg es sich zur Aufgabe gemacht, das von Widersprüchen und Zerreißproben geprägte Leben des heute fast vergessenen Zeitgenossen Goethes ein Comic-Denkmal zu schaffen. Die Autorin Angela Pfenninger und der Zeichner Jan Hochbruck erzählen von Wilhelm und seinen glückseligen Inseln.

Vor dem Hintergrund der spannenden Zeitgeschichte von Aufklärung und französischer Revolution, erlangt der Autor und Übersetzer Heinse höhere Bildung, findet Mentoren, geht auf Reisen, macht sich einen Namen mit skandalösen Werken und tritt in den Dienst des Mainzer Fürstbischofs als Bibliothekar. In seinem Innersten kirchenkritisch und den republikanischen Idealen zugetan, verbirgt er seine wahren Überzeugungen, um in seinem Abhängigkeitsverhältnis nicht anzuecken. Zu seiner Zeit war Heinse kein Unbekannter. Er korrespondierte und verkehrte mit Geistesgrößen wie Goethe, Wieland, Hölderlin, Forster. Doch er selbst hat wenige Spuren hinterlassen, wird kaum mehr gelesen, ist nicht in den Kanon der Schul- und Hochschul-Leselisten aufgestiegen.

Wie lebt es sich in der Diskrepanz zwischen Innen- und Außenwelt? Zwischen dröger Notwendigkeit und dem Ruf der Muse? Zwischen dem Wunsch nach dichterischem Ruhm und wohltemperierter Anpassung?

Auf zu den glückseligen Inseln!